Plastik an der Prenzlauer Allee/Danziger StraßeMit Ackerflächen, kleinen Wäldchen und Gärtnereien war der Prenzlauer Berg noch vor seiner Bebauung bestückt. Die damaligen Planungen das Gebiet großzügig zu bebauen fielen wegen den Bodenspekulationen schnell unter den Tisch. So erfolgte die Bebauung so eng, dass es kaum Platz bot ein paar grüne Oasen zu schaffen. Die vorhandenen Bäume auf den damaligen Alleen wurden zwar rechtzeitig unter Schutz gestellt, fielen aber zu kalten Wintern, neuen Bauvorhaben, defekten Gasleitungen und die immer mehr zunehmende Verkehrsbelastung zum Opfer. Einzige größer begrünte Flächen waren die Friedhöfe. Mitte der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts begann man mit umfangreichen Neuanpflanzungen den Bezirk zu begrünen. Mehrere zehntausend Bäume wurden seither neu angepflanzt und haben sich bereits prächtig entwickelt.
Im Gründerzeitbezirk Prenzlauer Berg befinden sich mehr grüne Flächen als man glaubt. Die älteste bildet dabei der jüdische Friedhof in der Schönhauser Allee und die jüngste die Marie in der Marienburger Straße auf dem ehemaligen Gelände des Rettungsamtes. Hinzu kommen die Begrünungen der zahlreichen Hinterhöfe, die zu Oasen der Stille werden und heimische Tierarten sich wieder niederließen konnten.
Der Prenzlauer Berg verfügt heute über mehre große Parkanlagen, die den Bewohnern Raum zur Erholung und zum Verweilen bieten. Auf ehemaligen Trümmerbergen entstanden der Volkspark Prenzlauer Berg und der Anton Saefkow Park, der Kalte Krieg hinterließ den zum Wedding grenzenden Mauerpark und in den Wohngebieten bieten kleine Plätze ebenfalls Platz zur Erholung. Dazu zählen der Arminplatz, Humanplatz, der Falkplatz, der Kollwitzplatz, Arnswalder Platz und der auf der ehemaligen Gasanstalt entstandenen Thälmannpark. Ebenfalls stark verändert haben sich auch die tristen Fassaden und Balkone – mediterran bepflanzt, berankte Fassaden, Blumenpracht wohin man schaut, der Kietz ist viel bunter und farbenfroher geworden.
Volkspark Prenzlauer Berg Auf der Suche nach neuen Lagerungsmöglichkeiten für abgetragene Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg, die vom Alexanderplatz kamen entschied man sich die Kleingartenfläche an der Oderbruchstraße zu nutzen. Anfang der 50er Jahre begann die Räumung der Anlage und mit LKW´s und der Trümmerstraßenbahn wurde die Oderbruchkippe angelegt. Nach ca. fünfzehn Jahren Aufschüttung auf drei Lagerungsflächen mit insgesamt 5 Millionen Kubikmetern Schutt begann die Begrünung des Schuttberges. Es wurden Bäume und Sträucher angepflanzt, Rasenflächen geschaffen, Wege angelegt und Ruhebänke aufgestellt. Zwischen Ebereschen, Pappeln Robinien finden sich Wildrosen und Koniferenarten, die Stämme der Bäume werden teilweise durch Waldreben und Hopfen berankt. Die Anhöhen werden in den Ebenen durch kleine Täler und Mulden durchbrochen und auf halber Höhe erwartet ein Abenteuerspielplatz die kleinsten Besucher. Entsprechend der Jahreszeit kann man sich rechts und links auch an den bunten Blüten der zahlreichen Wildkräuter im Volkspark Prenzlauer Berg erfreuen. Diese bevölkern wild wachsend kleine Hänge, die Ränder von Gebüschen oder die Wiesen des Parks. Ein eigens für den Volkspark Prenzlauer Berg geschriebenes Kräuterbuch klärt über Arten und Vorkommen von unzähligen Kräutern im Volkspark Prenzlauer Berg auf. Auch die Tierwelt hat mitten in der Stadt einen Platz gefunden um sich zu entfalten. Über fünfzig Vogelarten fanden hier ein Zuhause.
Stierbrunnen am Arnswalder PlatzStierbrunnen Arnswalder Platz Der Stierbrunnen ist das markante Zeichen des Arnswalder Platzes an der Danziger/Ecke Bötzowstraße. Die Familie Bötzow, Brauerei- und Grundbesitzerfamilie, ließ um diesen Platz zur Jahrhundertwende (1900) die umliegenden Flächen bebauen und aus der einstigen Sandwüste des heutigen Arnswalder Platzes wurde ein kleiner Landschaftspark unter Federführung von Hermann Mächtig. Aus dem Hobrechtschen Platz A wurde schon zwei Jahre später der Arnswalder Platz, dessen Pate eine kleine ehemalige Kreisstadt (Arnswalde) in Pommern stand. Mit einem kleinen Springbrunnen, einer Buddelstelle für Kinder und Blumenbeete zwischen Rasen- und Wegflächen bildeten die Anfänge des Platzes. Etwas abseits stand noch ein Pissoir, welches inzwischen verschwunden ist. 1927 begann der Bau einer monumentalen Brunnenanlage durch den Bildhauer Hogo Lederer, der dem Platz einen Fruchtbarkeitsbrunnen (Stierbrunnen) entwarf. Ursprünglich für einen anderen Platz vorgesehen konnte dies aus statischen Gründen nicht realisiert werden, auch andere Ersatzstandorte waren im Gespräch bis schließlich der Arnswalder Platz als Ideal befunden wurde. Mit der Machtergreifung der Nazis wurde dann mit der Aufstellung begonnen. Der aus roten Porphyr gehauene Brunnen fand bei den Machthabern großen Anklang, so dass diese das 195.000 Reichsmark teure Ensemble bewilligten. Mit 14 Stufen erreicht man eine große Schale mit einem mittig platzierten Steinaufbau, worüber das Wasser läuft und sich Fontänen ergießen. Zwei Stiere, eine Mutter mit Kind, ein Fischer mit Netz, der Schäfer mit einem Widder und eine Schnitterin mit einem Ährenbündel umrunden die gewaltige Schale. Im Jahr 1959 wurde der Brunnen erstmals renoviert und die Grünanlage erneuert. Um den Brunnen und dessen Grünanlagen gesellt sich ein kleiner Park mit alten Bäumen und ein kleiner Spielplatz.
Marie In der Marienburger Straße entstand im auslaufenden 20. Jahrhundert ein grünes Projekt, in dem die Ideen der Kietzbewohner Berücksichtigung fanden. Der angelegte Stadtplatz Marie wurde auf dem ehemaligen Gelände des Rettungsamtes errichtet. Ursprünglich sollte auf dem Areal eine neue Polizei und Feuerwache entstehen, aber die fehlenden Geldmittel der Stadt verschoben erst einmal die Nutzung der Fläche, so dass sich verschiedenen Verbände für eine Zwischennutzung des 5.000 m2 großen Grundstücks einsetzten. Eine kleine Grünfläche mit Spielplatz sollte es sein und nach Verhandlungen mit dem Senat konnte ein Zwischennutzungsvertrag abgeschlossen werden und im Jahr 1999 wurde der Blockpark feierlich eingeweiht. Federführend für die Gestaltung waren neben den Kietzbewohnern der „Freundeskreis Marie“, die „Kietzgärtnerinnen“, der „Betroffenenvertretung Winsviertel“, Schulen und Kitas. Wegen seiner übergroßen Beliebtheit begann man über eine dauerhafte Nutzung der Fläche nachzudenken und konnte sich sechs Jahre später für eine weitere Nutzung durchringen. Mit einem Grundstückstausch gelang es für den Winskiez eine grüne Lunge zu erhalten. Die Feuerwache soll einen günstigeren Standort an der Danziger Straße/Kniprodeallee erhalten. Nun begann eine einjährige Neugestaltung des Areals. Im Juni 2008 wurde der Stadtplatz „Marie“ wieder feierlich an die Anwohner übergeben. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Bezirksamt Pankow und den Anwohnern erhielt der Stadtplatz „Marie“ 1999 den Gustav Meyer Preis, im Jahr 2000 mit dem Preis „Soziale Stadt“ und 2004 mit dem „Europäischen Städtebaupreis“. Nun können sich die Anwohner des Winsviertel auf einen Platz mit Abenteuerspielplatz, Ruhezonen, Amphitheater, Feuchtbiotop und einer Wiese freuen.
Hirschhof Tausende laufen und fahren täglich vorbei – an den Mauern der Mietskasernen um die Oderberger Straße und Kastanienallee, sitzen in Café`s, Straßenbahnen donnern vorbei, Autos drängeln sich in die wenigen Lücken und so Mancher fragte sich, wäre es jetzt schön einen Platz der Ruhe zu finden. Was viele nicht ahnen, hinter den Mauern dieser Mietskasernen verbirgt sich ein geheimnisvolles grünes Fleckchen, ein Park hinter den Mietshaustüren der Kastanienallee und Oderberger Straße. Fast waidmännisch klingt der Name dieses Hinterhofparks, Hirschhof, dessen Zugang man über die Kastanienallee 12 + 15 oder Oderberger Straße 19 findet. Beim Betreten des Hirschhofs erlebt man eine Welt der Stille, man hört nur noch das Lachen der Kinder aus der Kita Hirschhof und lauscht den Vögeln bzw. das Rauschen der Blätter zu. Die Parkanlage mit Spielplatz ist ein Insidertipp unter Prenzlbergern. Hier wachsen die Bäume noch hoch in den Himmel, spenden Schatten, schlucken den Lärm der Stadt und erzählen manch geheimnisvolle Geschichten um den Hirschhof. So z. Bsp. über die Trümmerblöcke, die überall auf dem Hirschhof verteilt sind. Jahrelang sprach man davon, dass diese Trümmerblöcke vom alten Stadtschloss stammen sollen, welches 1950 am Ufer der Spree gesprengt wurde. Diese Annahme machte den Hirschhof zum Anziehungspunkt im Prenzlauer Berg. Heerscharen von Touristen pilgerten zum Hirschhof, fotografierten und bestaunten das kleine Areal hinter den Mietshäusern vom Prenzlauer Berg. Erst die Bestätigung durch Fachleute, dass es sich hierbei nicht um Trümmer aus dem Stadtschloss handelt brachte den Anwohnern wieder Ruhe in das kleine grüne Glück.
Wegen der damaligen Nähe zum ehemaligen Grenzgebiet (Mauerpark) wurde das Gebiet als bedenklich eingestuft. In dem Häuserdreieck gab es zu viele undurchsichtige Hinterhöfe, so dass sich die Stadtplaner in der DDR überlegten das gesamte Areal abzureißen und durch locker angeordnete Plattenbauten zu ersetzen. Nur dem Widerstand zahlreicher Anwohner war es zu verdanken, dass diese schöne Stück Berlin bis heute erhalten blieb. Stattdessen entschied man sich 1982 die verwilderten Hofgrundstücke zusammenzulegen und einen kleinen Hofpark nebst Spielplatz zu errichten. Der damalige Rat der Stadt steuerte dem Projekt noch eine Million Ostmark dazu und so konnte schließlich der Park 1985 feierlich eröffnet werden. Als Grundstück hierfür entschied man sich für die ehemaligen Liegenschaften einer Käserei, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Ein Hirsch, zusammengeschweißt aus Metallschrott stand seiner Zeit Pate für das grüne Projekt und sollte in Zukunft über den Hinterhofpark wachen. Viele dort ansässige Künstler verewigten sich mit ihren Arbeiten im Hirschhof. Sitzplätze als Obst und Gemüse in Stein gehauen, ein Indianerpfahl und die schon erwähnte Hirschkonstruktion von den Künstlern Erdmann, Reichmann und Scheib gaben dem Projekt ihre Note. Die Trümmerblöcke stammten zwar nicht vom Stadtschloss hatten aber trotzdem eine prominente Herkunft. Der Berliner Dom und dessen Fassade sind die geschichtlichen Zeugnisse der Trümmerbrocken im Hirschhof, auf denen man sitzen, balancezieren oder klettern kann. Zum Leben auf dem Hirschhof gehörten unter Anderen Lesungen, Kinderfeste, Konzerte und Kinovorführungen. Alljährlich im Sommer findet das „Große Hirschhoffest“ statt. Schon lange vor der heutigen Prenzlbergszene war hier schon eine Szene geboren, die auch der Staatssicherheit (Stasi) nicht angenehm war. Über die Undergroundkultur der DDR am Hirschhof soll es auch eine eigene Akte bei der Staatssicherheit gegeben haben. Viele ausreisewillige Künstler verkehrten hier. Es kam auch zu einer kuriosen Situation, denn die Staatssicherheit und bestimmte politische Kräfte wollten das Projekt und dessen Nutzung unterbinden, der Wohnbezirksausschutz (WBA) vom Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg dagegen unterstützte das Projekt, auch finanziell. In der „taz“ zu lesen war vom „Bündnis zwischen Bürgerinitiativen und lokaler Staatsmacht.
Was die DDR – Schikanen überstand macht den heutigen Hirschhofinteressenten zu schaffen. Nach der politischen Wende nahm man aufgrund der guten Erfahrung mit der Zusammenarbeit des damaligen Wohnbezirksausschusses (WBA) sich dessen Namen an und gründete die Initiative „Wir bleiben alle“ (WBA). Mit dieser Initiative demonstrierte man Anfang der 90er Jahre gegen den Ausverkauf der Mietshäuser und der daraus resultierenden Mietserhöhungen. Mit dem Widerstand aus Zeiten der DDR wollten die Initiatoren an vergangene Erfolge anknüpfen und gegen die neue Bürokratie anknüpfen. Nur herrschte nun auch das Gesetz der Marktwirtschaft und findige Immobilienunternehmen kauften die schönen Gründerzeithäuser im Kietz auf und wandelten diese in teure Apartments- und Loftwohnungen um. Mit dem Hirschhof wollte man nichts zu tun haben und versperrte die Zugänge, die zu dem Hirschhof führten. So entstand ein öffentlicher Park zu dem keiner hinkam. Der neue Eigentümer in der Kastanienallee 15 ließ das große Eingangstor zum Hirschhof zumauern und verweigerte die Zugangsrechte zum Hirschhof. Dieser ist aber der Wichtigste, weil hier auch das Grünflächenamt den Weg nutzte um das Objekt zu pflegen. Mit 50.000 € hatte der Bezirk den Hirschhof aufwendig sanieren lassen ohne dabei an die Zutrittsrechte zu denken und so gab es jahrelange Auseinandersetzungen mit der Eigentümerin in der Kastanienallee 15, die sich nicht gesprächsbereit zeigte. Und so kam was kommen musste! Was die DDR – Behörden nicht schafften wurde durch die Marktwirtschaft und die Sturheit einiger Immobilienbesitzer durchgesetzt, der Hirschhof wurde geschlossen und verfiel in ein Dornrösschenschlaf.
Wasserturm um 1860Wasserturm So mancher hat sicherlich schon verwundert auf die Hänge des Wasserspeichers hinter dem Wasserturm geschaut. Hier wurde an eine Tradition angeknüpft, die es schon vor Jahrhunderten gab. Damals, um 1556 gab es 96 Weingärten auf dem heutigen Gebiet des Prenzlauer Bergs. Die abfallenden Südhänge der Barnimkante boten beste Vorraussetzungen für den Weinanbau. Lediglich die strengen Winter machten den Weinbauern zu schaffen, so dass nach einem strengen Winter 1740/41 der Weinbau zurückging und schließlich ganz aufgegeben wurde. Im 21. Jahrhundert wurde nun an diese alte Tradition angeknüpft und Wiener Weinbauern schenkten dem Prenzlauer Berg einen beträchtlichen Weinbestand für die abfallenden Hänge am ehemaligen Wasserspeicher des Wasserturms. Die erste Weinlese am Prenzlauer Berg fand nach über 260 Jahren im Herbst 2008 statt. Der Förderverein „Weingarten Berlin“ ließ 2008 noch einen weiteren Weinschaugarten am Volkspark Prenzlauer Berg anpflanzen. Mit alten Sorten aus Rheinland Pfalz will man wieder den traditionellen Spreewein aus einem Traubengemisch herstellen. Die jährlich im Oktober gelesenen Trauben werden für den Berliner Riesling verwendet.
Exer (Falkplatz) Das Gelände des heutigen Falkplatzes, der Max Schmeling Halle und des Friedrich – Ludwig – Jahn Sportparks (Cantianstadion) war ursprünglich zur Kaiserzeit (1825) Exerzierplatz des Alexandriner Regiments No 1. Mit einer der ältesten Traditionen (reicht bis in das Jahr 1626 zurück) gehörte das Berliner Regiment zum preußischen Heer. Bis 1945 als Traditionsregiment unter der Wehrmacht weitergeführt wurde es schließlich mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgelöst. Während der Revolution 1848 wurde der Exer für eine Berliner Bürgerversammlung genutzt. Mit der zunehmenden Bebauung um die Jahrhundertwende wurde die Nutzung aufgegeben und es entstand ein Fußballspielstätte, wo Hertha BSC ihre erste Spielstätte unter dem damaligen Namen „BFC Hertha 1892“ unterhielt. Auch als Hundeübungsplatz fand der Exer seine Verwendung. Mit dem Kauf durch die Stadt Berlin wurde das Areal zu einer Sport- und Spielanlage ausgebaut und anlässlich der Weltjugendfestspiele entstand das Fußball- und Leichtathletikstadion. Ein Jahr später wurde das Sport- und Spielstadion in Friedrich – Ludwig – Jahn Sportpark umbenannt. Der Fußballclub BFC Dynamo nutzte den Fußballplatz als Heimspielstätte und ist Austragungsstätte für Leichtathletikwettkämpfe, die schon mehrere Weltrekorde hervorbrachte. Neben Ameriacan Football durch das NFL Europe Team Berlin Thunder und der German Football League Team Berlin Adler trat hier auch Michael Jackson während einer Konzerttournee auf.
Im Jahre 1996 wurde in Anwesenheit von Max Schmelíng die nebenan liegende Max Schmeling Halle feierlich eröffnet. Gebaut durch die Architekten Joppien und Dietz sollte die Sporthalle ursprünglich, wie das Velodrom für die Austragung der Olympischen Spiele 2000 genutzt werden. Nun ist sie Heimstätte der Handball Erstligisten Füchse Berlin und den Basketball Erstligisten Alba Berlin. So wurde zur Handballweltmeisterschaft 2007 das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Brasilien ausgetragen. Neben angesagten Rockkonzerten (Madonna/David Bowie/Rod Steward/Joe Cocker) gastiert die die WWE mit ihren Sendungen Raw und SmackDown in der Max Schmeling Halle. Etabliert und sehr beliebt ist auch das Militär Musikfest mit Militärmusikkapellen aus der ganzen Welt.
Seelöwenplastik im FalkparkDer Falkplatz bildet mit dem Mauerpark ein Gesamtgrünanlage, die nahtlos ineinander übergeht und zum Gleimkietz gehören. Wie schon im angrenzenden Mauerpark verfügt der Falkplatz ebenfalls über einen Aberteuerspielplatz. Über den Falkplatz, Sonnenburger Straße, der Lügenbrücke (einst Schönfließer Brücke) gelangt man zum Arminplatz außerhalb des S – Bahnrings. Die Volksmündliche „Lügenbrücke“ erhielt ihren Namen weil Eltern auf dieser Brücke erzählen; dass wenn sie zu viel lügen diese Brücke unter ihren Füßen einstürzen würde.
Helmholtzplatz Der zum Helmholtzkiez bekannte Helmholtzplatz wurde nach dem Physiker und Mediziner Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz benannt. Seinen Anfang nahm der Helmholtzlatz während der Bebauung des heutigen Prenzlauer Bergs ein. Auf dem heutigen erhöhten Helmholtzplatz befand sich um 1872 eine Ziegelei des Deutsch – Holländischen Aktienbauvereins. Mit dieser Ziegelei konnte die große Nachfrage an Baumaterial während der Gründerzeit abgedeckt werden. Immer näher rückten die Bauten des neuen Prenzlbergs an die Gewerke der Ziegelei. Nachdem sie überflüssig wurde sprengte man schließlich 1885 unter Leitung des Generalfeldmarschall Moltke den Schornstein der Ziegelei und baute rund um den alten Ringofen die letzten Häuser an diesem Platz. Es vergingen einige Jahre bis der heutige Platz seinen Namen erhielt. Der Abriss der Ziegelei war zu diesem Zeitpunkt zu teuer, so dass die Ruine erst einmal stehen blieb. Selbst der alte Ringofen wurde erst nach mehreren Protesten zugeschüttet. Die Ruinen blieben einfach stehen und wurden mit Mutterboden zugeschüttet bzw. aufgefüllt und auf dem etwa um 3 m erhöhten Platz wurde 1898 eine gärtnerische Schmuckanlage mit Blumenrabatten geschaffen, die mit kleinen Spielplätzen ergänzt. Nach Ende des 2. Weltkrieges war aufgrund von Zerstörung eine Neugestaltung des Helmholtzplatz von Nöten, so dass man sich für eine parkähnliche Gestaltung des Helmholtzplatzes entschied. Der Helmholtzplatz bekam einen neuen Spielplatz, eine große Liegewiese und Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einluden. Später kam dann noch ein Verkehrserziehungsgarten dazu. Früher gab es um dem Platz drei Kino´s, angeführt von „Helmholtz Lichtspiele“ in der Raumerstraße (heute EDEKA), ein Kino in der Greifenhagener Straße und die „Libelle“ in der Pappelallee 78/79 als schmales Lichtspielhaus. Mit der politischen Wende wurden rund um den Helmholtzplatz die verfallenden Häuser besetzt, auf dem Platz hallten die Trommeln für den Erhalt des Kietzplatzes, der zunehmend verwilderte und immer mehr gesellschaftliche Aussteiger und Alkoholiker anzog. Erst mit dem Ende des 20. Jahrhunderts begannen die Arbeiten für die Neugestaltung des Helmholtzplatzes. Der Platz selbst unterteilt sich in drei Bereiche; einer Sport- und Spielfläche, einer Parkfläche und einen großen Platz. Wege mit vielen Bänken durchziehen den Platz. Es entstand ein Nachbarschaftshaus und jedes Jahr findet das seit 1996 ins Leben gerufene „Lehmwörkeln“ statt. Angelehnt an die alte Ziegeleigeschichte entstehen zu diesem Fest begehbare Figuren und Bauwerke.
Kollwitzplatz Eine Mutter, die schützend ihre Hände um ihre beiden Kinder legt sind neben der Plastik von Käthe Kollwitz das Wahrzeichen des Kollwitzplatzes. Die schützende Mutter war ein Entwurf von Käthe Kollwitz und wurde von Fritz Diederich in Kalkstein gehauen. Gustav Seitz schuf die Plastik der humanistischen Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz auf dem ihr gewidmeten Platz. Zuvor trug der parkähnliche Platz noch den Namen Wörther Platz, angelehnt an einem Ort im Elsaß/Lothringen, wo der gewonnen Schlacht im Deutsch – Französischen Krieg erinnert werden sollte. Frührer nannte man das Viertel auch „Generalsviertel, wo viele Offiziere ihren Wohnsitz am Platz hatten. Der Platz selbst entstand um 1885 als Schmuckplatz im gründerzeitlichem Stil. Der Deutsch – Holländische Aktienbauverein baute die wunderschönen Stilhäuser mit prunkvollen Fassaden um den Platz, der nach dem 2. Weltkrieg nach Entwürfen des Gartenarchitekten Linger neu gestaltet wurde. Im Krieg blieb das Viertel vor größeren Schäden verschont und die Häuser in ihrem Ursprung erhalten. Nach umfangreichen Sanierungen in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts ließen sich hier viele Künstler in den architektonisch reizvollen Häusern nieder und nutzten die Wohnungen als Ateliers. Der Treffpunkt für die damalige Kunstszene war das Cafe Westphal, hier trafen sich nicht nur die Künstler, auch Alternative mischten sich unter den Gästen und es entstand der Kollwitzkietz. Es wurde an Ideen gefeilt den Kietz neu zu gestalten, Freiräume zu schaffen und die Lebensqualität durch grüne Hinterhöfe zu verbessern. Ein Jahr nach dem Mauerfall entwickelte sich am Kollwitzplatz eine ganz eigenwillige Szene. Autonome riefen die so genannte Republik „Utopia“ ins Leben und stellten für ihre basisdemokratischen Ideen eigene Pässe aus. Die Hausbesetzerszene wollte nicht von einem totalitären System in das andere geworfen werden, wo mit Kapital und Macht im Kietz regiert wird. Aus der ehemaligen Hausbesetzerszene am Kollwitzplatz wurde biedere Ökoanwohner mit ausgeprägten Kinderwunsch, die radelnd durch die Straßen ziehen. Mitte der Neunziger Jahre initiierten die Kietzbewohner ihren eigenen Ökowochenmarkt, der anfangs wegen angeblichen Platzmangel vom Bezirksamt blockiert wurde, aber der Kietz setzte sich durch. Diese Menschen, zusammengesetzt aus Kreative, anders denkende Oppositionelle und Ökoaktivisten liebten ihren Kietz mit dem heruntergekommenen Flair. Mit der politischen Wende rollte eine zweite Sanierungswelle über den Kollwitzkietz mit dem Ziel Wohn- und Gewerbeflächen zu erschließen, die Grünflächen zu erneuern bzw. für Kinder Spielplätze zu schaffen. Die umliegenden Straßen sollten verkehrsberuhigt werden um das innerstädtische Wohnquartier zu stärken. Alte Platanen, die die zahlreichen Biergärten der Cafes verdecken unterstreichen den Charakter der Gründerzeitbauten. Unter dem Motto „Auch den Kindern gehört die Stadt – Kinderfreundliche Stadterneuerung“ wurde dem Bezirk Pankow für die Sanierungsgebiete, der dicht bebauten Gründerzeitviertel der „Deutsche und der europäische Städtebaupreis verliehen. Nachteil dieser Sanierung war die Tatsache, dass Investoren aus Schwaben über den Kietz herfielen und versuchten ein zweites Stuttgart zu bauen. Aus „cool und billig“ entwickeln die Investoren „chic und teuer“, was alteingesessene Bewohner vom Kollwitzplatz zur Antifabewegung „Schwaben raus“ führte. Umliegende Straßen wurden zu Laufstegen, Restaurants und Bars reihen sich wie in einer Einkaufsmeile aneinander und aus der bunten Szenevielfalt wurde eine Mischung aus Schikimicki und Touristen, die den Kietz belagern. Luxussanierungen und steigende Mieten machen es den Alteinwohnern am Kietz schwer hier weiter zu leben. Mit Kunst und Kulinarisches wirbt der Kollwitzkietz heute seine Szene an. Hier geht es den Prenzlbergern nicht um das aufregende Berliner Nachtleben, sondern ums Sehen und Gesehen werden. Reiche aus dem gesamten Bundesgebiet ziehen in den Kietz, machen den Platz zur Kinderwagenhochburg und bevölkern die Straßencafes, wo sie ihren Kaffee nur mit kontrollierter Biomilch trinken. Bekanntester Bewohner im Kietz ist Wolfgang Thierse und bekannteste Besucher waren Bill Clinton in Begleitung des damalig amtierenden Bundeskanzler Gerhardt Schröder.
Alles zusammen wäre es schade, wenn die so genannte Subkultur weiter nach Friedrichshain abwandert und der einste Flair von Künstlern, Andersdenkenden, Ökoaktivisten und Studenten den Kietz verlassen. Letzte bunte Flecken dieser Szene gibt es noch am Hirschhof oder in der Kastanienallee 77, das Kollektivhaus mit dem Kino „Lichtblick“ und in der Ka86, einem alternativen Wohnprojekt.
Arminplatz Die Eheleute Achim und Bettina von Arnim bilden den Mittelpunkt des gleichnamigen Platzes. Die Plastik schuf der Bildhauer Michael Klein 1997 nach langen Warten wegen fehlender finanzieller Mittel und durch das Engagement von zahlreichen Anwohnern. Das Gipsmodell des Künstlers existierte schon über 10 Jahre. Achim von Arnim (1781 – 1831) war Dichter und Liedsammler und wurde durch seine Liedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ (1805 – 1808) bekannt. Achim von Arnim stammt aus einem alten märkischen Adelsgeschlecht, besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin und studierte in Halle Physik, Chemie, Mathematik und Rechtswissenschaften. Nach eine weiteren Studium in Göttingen unternahm er Bildungsreisen durch Europa. Während dieser Zeit pflegte Arnim regen Kontakt zu Clemens Brentano und beide zählten zu den Hauptvertretern der „Heidelberger Romantik“. Neben seine festen Wohnsitz in Berlin arbeitete er vorwiegend in Heidelberg. Hier verlegte er zusammen mit Brentano die romantische Zeitung für Einsiedler“. Nach der Heirat mit Bretano’s Schwester Bettina ging Achim von Arnim 1813 als preußischer Hauptmann zum Landsturm und wirkte anschließend als Schriftleiter des „Preußischen Korrespondenten“. Seine Frau Bettina von Arnim (1785 – 1859) war seiner Zeit eine anerkannte Schriftstellerin, dessen Tätigkeit sie aber erst nach dem frühen Tod ihres Mannes aufnahm. Zuvor zog sie die sieben gemeinsamen Kinder weites gehend alleine groß. Auch sozialpolitisch war Bettina von Arnim engagiert und stand politischen Fragen und Problemen immer offen gegenüber.
Angelegt wurde der Platz um die Jahrhundertwende, wo viele Berliner Arbeiterfamilien auf engstem Raum lebten. Es sollte eine Erholungsfläche sein, welche für jedermann zugänglich und auch ohne Eintrittsgeld nutzbar waren. Zur damaligen Zeit fungierte der Platz als Stadtpark, wo eine eher kleine Fläche durch Kinder genutzt wurde. Der überwiegende Teil war mit Rasenflächen, Blumenrabatten, Rosengarten, Wegen zu Spazieren gehen und mit Bänken zum Ausruhen ausgestattet. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde hier Gemüse angebaut, um die größte Not der Bevölkerung entgegen zu wirken. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Platz seiner eigentlichen Verwendung wieder zugeführt und in den 70er Jahren erneut als Baustelleneinrichtung zweckentfremdet. Erst 1984 konnten die Anwohner ihren Platz wieder nutzen. Nach historischem Vorbild wurde der Arminplatz in den Jahren 1995 – 99 wiederhergestellt.
Senefelder Platz Dieser Platz liegt auf dem vormals genannten Pfefferberg. Hier befindet sich einer der sehr wenigen alten Denkmäler des Prenzlauer Berges. Rudolf Pohle schaffte ein Marmorbildwerk des Erfinders der Lithographie Alois Senefelder. Dieser entwickelte den Steindruck und so steht dessen Namenszug auf dem Sockel, den die Putten in Spiegelschrift geschrieben haben. Im Eckhaus an der Saarbrücker Straße findet man eine noch echte typische Berliner Kneipe im Kellergeschoss.