Parks & Plätze – Die grünen Flecken der Mietskasernen

Ursprünglich von Ackerflächen, kleinen Wäldchen und Gärtnereien durchzogen, hat sich Prenzlauer Berg von einer dicht bebauten Wohngegend zu einem grünen, urbanen Raum entwickelt. Die anfängliche Bebauung im 19. Jahrhundert ließ wenig Raum für Grünflächen, da Bodenspekulation eine rasche und enge Bebauung begünstigte. Die vorhandenen Alleenbäume standen unter Schutz, mussten aber im Laufe der Zeit verschiedenen Herausforderungen weichen, darunter harte Winter, Bauprojekte, defekte Gasleitungen und zunehmende Verkehrsbelastung.

In den 1980er Jahren begann eine umfassende Neugestaltung des Bezirks, bei der zehntausende Bäume gepflanzt wurden, die heute das Stadtbild prägen. Friedhöfe stellten bis dahin die größten Grünflächen dar, doch mittlerweile zeichnet sich Prenzlauer Berg durch eine Vielzahl an Parks und begrünten Plätzen aus.

Moderne Parklandschaften und Oasen der Stille

Heute findet man im Prenzlauer Berg eine Reihe großer Parkanlagen, die zu Erholung und Freizeitaktivitäten einladen. Der Volkspark Prenzlauer Berg und der Anton Saefkow Park entstanden auf ehemaligen Trümmerbergen und bieten heute weitläufige Grünflächen. Der Mauerpark, Zeuge des Kalten Krieges, bildet eine grüne Verbindung zum Bezirk Wedding und ist ein beliebter Treffpunkt für Anwohner und Besucher.

Kleinere Plätze wie der Arminplatz, Humanplatz, Falkplatz, Kollwitzplatz, Arnswalder Platz und Thälmannpark, der auf einem ehemaligen Gaswerksgelände errichtet wurde, sind zu wichtigen Erholungsorten in den Wohngebieten geworden. Die Hinterhöfe Prenzlauer Bergs wurden ebenfalls begrünt und in ruhige Rückzugsorte verwandelt, die heimischen Tierarten Lebensraum bieten.

Urbane Grünoasen und lebendige Fassaden

Die Transformation Prenzlauer Bergs spiegelt sich nicht nur in seinen Parks und Plätzen wider, sondern auch in der Gestaltung von Fassaden und Balkonen. Mediterrane Bepflanzungen, berankte Wände und eine Vielfalt an Blumen haben den Kiez in ein buntes und lebendiges Viertel verwandelt. Diese Veränderungen tragen zur Lebensqualität bei und machen Prenzlauer Berg zu einem attraktiven Wohn- und Besuchsziel.

Prenzlauer Berg hat sich von einer eng bebauten Gegend zu einem grünen Stadtraum entwickelt, der seine Bewohner mit einer Vielzahl an Parkanlagen und gestalteten Plätzen erfreut. Die Begrünung trägt wesentlich zur urbanen Ökologie und zur Verbesserung des Stadtklimas bei.

Volkspark Prenzlauer Berg: Ein Park mit geschichtsträchtigem Untergrund

Der Volkspark Prenzlauer Berg dient als grüne Oase inmitten des urbanen Stadtteils. Seine Entstehung geht auf die Nachkriegszeit zurück, als es galt, die enormen Mengen an Trümmer zu lagern, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte. Die Kleingärten an der Oderbruchstraße wurden in den 1950er Jahren geräumt, um Platz für die Trümmeraufschüttungen zu schaffen. Über fünfzehn Jahre hinweg wurden die drei Lagerungsflächen mit insgesamt 5 Millionen Kubikmetern Schutt aufgefüllt. Nach dem Abschluss der Aufschüttungsarbeiten begann man mit der Begrünung des nun entstandenen Schuttberges. Es wurden zahlreiche Bäume und Sträucher gepflanzt, Rasenflächen angelegt, Wege ausgewiesen und Ruhebänke installiert.

Die vielfältige Flora des Parks, darunter Ebereschen, Pappeln, Robinien, Wildrosen und verschiedene Koniferenarten, wird durch Waldreben und Hopfen an den Baumstämmen ergänzt. Die Anhöhen und Täler des Parks bieten eine abwechslungsreiche Landschaft, die zum Erkunden einlädt. Für die jüngsten Besucher gibt es einen Abenteuerspielplatz. Je nach Jahreszeit blühen zahlreiche Wildkräuter, die nicht nur die Hänge und Wiesenränder zieren, sondern auch in einem speziellen Kräuterbuch des Volksparks dokumentiert sind. Die Tierwelt, insbesondere über fünfzig Vogelarten, hat in diesem Park mitten in der Stadt einen Lebensraum gefunden.

Stierbrunnen am Arnswalder Platz: Ein Brunnen mit historischem Wert

Der Arnswalder Platz, gelegen an der Kreuzung von Danziger und Bötzowstraße, ist bekannt für seinen markanten Stierbrunnen. Die Gestaltung des Platzes begann um die Jahrhundertwende (1900), als die Familie Bötzow, bekannt als Brauerei- und Grundbesitzer, die umliegenden Flächen bebauen ließ. Der Landschaftspark wurde unter der Leitung von Hermann Mächtig angelegt und entwickelte sich von einer ehemaligen Sandwüste zu einer grünen Erholungsfläche.

1927 nahm der Bildhauer Hugo Lederer die Arbeit an einer monumentalen Brunnenanlage auf, die schließlich 1959 renoviert wurde. Der aus rotem Porphyr gefertigte Brunnen ist von einer großen Schale umgeben, auf der das Wasser in Fontänen fließt. Um die Schale herum befinden sich Figuren wie zwei Stiere, eine Mutter mit Kind, ein Fischer, ein Schäfer und eine Schnitterin, die den fruchtbarkeitsspendenden Charakter des Brunnens unterstreichen. Der Brunnen wurde von den Nazis gefördert und fand großen Anklang bei den damaligen Machthabern. Heute ist der Brunnen ein historisches und kulturelles Wahrzeichen des Platzes, der von einem kleinen Park und einem Spielplatz umgeben ist.

Marie: Ein Stadtplatz mit Bürgerbeteiligung

Der Stadtplatz „Marie“ in der Marienburger Straße ist ein Beispiel für erfolgreiche Bürgerbeteiligung und städtische Grünflächengestaltung. Ursprünglich war das Gelände für eine neue Polizei- und Feuerwache vorgesehen, doch aufgrund fehlender städtischer Geldmittel wurde das Vorhaben aufgeschoben. Dies bot die Gelegenheit für eine Zwischennutzung des 5.000 m² großen Grundstücks, die von verschiedenen Verbänden initiiert wurde. Im Jahr 1999 konnte nach Verhandlungen mit dem Senat ein Zwischennutzungsvertrag geschlossen werden, und der Blockpark wurde eingeweiht.

Der Stadtplatz „Marie“ fand so großen Anklang, dass eine dauerhafte Nutzung beschlossen wurde. Nach einem Grundstückstausch konnte so für den Winskiez eine dauerhafte grüne Lunge gesichert werden. Die Neugestaltung des Areals dauerte ein Jahr, und im Juni 2008 wurde der Platz erneut den Anwohnern übergeben. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Bezirksamt Pankow und den Bürgern wurde der Stadtplatz „Marie“ mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Gustav Meyer Preis und dem Europäischen Städtebaupreis. Heute bietet der Platz einen Abenteuerspielplatz, Ruhezonen, ein Amphitheater, ein Feuchtbiotop und eine Wiese, die zum Verweilen und Spielen einladen.

Hirschhof: Ein Rückzugsort mitten in Prenzlauer Berg

Idyllisches Grün inmitten der Stadt

Der Hirschhof ist eine kleine Oase der Ruhe im pulsierenden Viertel Prenzlauer Berg, eingebettet zwischen den belebten Straßen Oderberger Straße und Kastanienallee. Trotz der Hektik, die täglich an seinen Mauern vorbeiströmt, bietet dieser Hinterhofpark einen Ort der Stille und Entspannung. Mit Zugängen über die Kastanienallee 12 + 15 oder Oderberger Straße 19, versteckt hinter den Mietskasernen, ist der Hirschhof ein wahrer Geheimtipp. In diesem Park können Besucher dem Lachen der Kinder aus der Kita Hirschhof lauschen und das Rauschen der Blätter und Vogelgezwitscher genießen. Große Bäume spenden Schatten und schlucken die Geräusche der Stadt, während sie von der Geschichte des Ortes erzählen.

Historische Trümmer mit irriger Herkunft

Der Hirschhof ist auch bekannt für seine Trümmerblöcke, die über das Gelände verteilt sind. Lange Zeit kursierte die Annahme, dass diese Trümmer vom gesprengten Stadtschloss stammen würden, was den Park zu einem beliebten Ziel für Touristen machte. Diese Hypothese wurde jedoch von Fachleuten widerlegt. Tatsächlich stammen die Trümmer von der Fassade des Berliner Doms, was den Hirschhof nicht weniger interessant macht. Die Brocken dienen heute als Sitzgelegenheiten und Spielobjekte.

Erhaltung gegen Städtebaupläne

In der DDR-Zeit war das Gebiet des Hirschhofs aufgrund seiner Nähe zum Mauerpark und den komplexen Hinterhöfen umstritten. Es gab Pläne, die gesamte Gegend abzureißen und durch Plattenbauten zu ersetzen. Doch dank des energischen Widerstands der Anwohner blieb dieses Stück Berlin erhalten. Stattdessen wurde 1982 beschlossen, die verwilderten Grundstücke zu einem gemeinsamen Hofpark mit Spielplatz umzugestalten, und 1985 wurde der Park schließlich eröffnet.

Kulturelle Begegnungsstätte und politisches Spannungsfeld

Der Hirschhof wurde nicht nur wegen seiner grünen Flächen geschätzt, sondern auch als kultureller Treffpunkt. Lesungen, Kinderfeste, Konzerte und Kinovorführungen fanden hier statt, und jährlich wird das „Große Hirschhoffest“ gefeiert. In der DDR-Zeit war der Hirschhof ein Zentrum der Undergroundkultur und stand somit im Fokus der Staatssicherheit. Es gab eine eigene Akte über die Aktivitäten im Park. Trotz politischer Spannungen förderte der lokale Wohnbezirksausschuss das Projekt.

„Wir bleiben alle“ – Kampf um den Hirschhof nach der Wende

Nach der politischen Wende in Deutschland gründeten engagierte Bürger die Initiative „Wir bleiben alle“, inspiriert vom Namen des damaligen Wohnbezirksausschusses. Sie protestierten gegen den Verkauf von Mietshäusern und die daraus resultierenden Mietsteigerungen. Trotz der gewachsenen Bürokratie und Marktwirtschaft versuchten sie, an die Erfolge vergangener Zeiten anzuknüpfen.

Aktuelle Herausforderungen und die Zukunft des Hirschhofs

Die Zugänglichkeit des Hirschhofs wurde zum Streitpunkt, als neue Eigentümer die Zugänge blockierten. Trotz einer aufwendigen Sanierung des Parks durch den Bezirk, wurden die Zutrittsrechte vernachlässigt, was zu langwierigen Auseinandersetzungen führte. Schließlich musste der Hirschhof schließen und sein Zustand verschlechterte sich, da keine Pflege mehr stattfinden konnte. Die Zukunft des Hirschhofs hängt nun von der Bereitschaft der Eigentümer und den Bemühungen der Anwohner und des Bezirks ab, gemeinsam eine Lösung für den öffentlichen Zugang zu diesem historischen und kulturellen Kleinod zu finden.

Wasserturm und sein Weinberg

Der Wasserturm in Prenzlauer Berg ist nicht nur ein historisches Monument, sondern auch der Mittelpunkt einer wiederbelebten Weinbautradition. Die Südhänge des Barnimplateaus, auf denen der Prenzlauer Berg liegt, boten schon im 16. Jahrhundert ideale Bedingungen für den Weinanbau – damals gab es hier 96 Weingärten. Allerdings führten die harschen Winter des Jahres 1740/41 dazu, dass der Weinbau letztendlich aufgegeben wurde. Im 21. Jahrhundert wurde diese Tradition revitalisiert, als Wiener Weinbauern dem Bezirk einen Weinstock für die Hänge am ehemaligen Wasserspeicher spendeten. 2008 fand hier die erste Weinlese nach über 260 Jahren statt. Der „Weingarten Berlin“ Förderverein pflanzte zudem einen weiteren Weinschaugarten im Volkspark Prenzlauer Berg an, um den historischen Spreewein aus einem Traubengemisch und alten Sorten aus Rheinland-Pfalz wiederzubeleben. Der hier produzierte Berliner Riesling wird aus den Trauben gewonnen, die jährlich im Oktober geerntet werden.

Der Falkplatz und seine Geschichte

Der Falkplatz, heute ein Ort der Freizeit und des Sports, hat eine lange und vielfältige Geschichte. Ursprünglich diente er im Jahr 1825 als Exerzierplatz des Alexandriner Regiments No 1, eines der ältesten Regimenter Preußens mit Wurzeln bis ins Jahr 1626. Das Regiment bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Während der Revolution von 1848 wurde der Exer für eine Bürgerversammlung genutzt. Mit der zunehmenden städtischen Bebauung veränderte sich auch die Nutzung des Platzes: Er wurde zur ersten Spielstätte des Fußballclubs Hertha BSC (damals „BFC Hertha 1892“) und diente als Hundeübungsplatz. Später kaufte die Stadt Berlin das Gelände und baute es zu einer Sport- und Spielanlage aus. Das daraus entstandene Stadion, anlässlich der Weltjugendfestspiele errichtet, wurde später nach Friedrich Ludwig Jahn benannt und war Heimstätte des Fußballclubs BFC Dynamo sowie Austragungsort für Leichtathletikwettkämpfe. Die Max Schmeling Halle, die 1996 eröffnet wurde, sollte ursprünglich für die Olympischen Spiele 2000 genutzt werden. Heute ist sie Heimstätte der Handball Erstligisten Füchse Berlin und den Basketball Erstligisten Alba Berlin. Die Halle war Schauplatz für das Eröffnungsspiel der Handballweltmeisterschaft 2007 sowie für zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen, darunter Auftritte von Michael Jackson und Rocklegenden wie Madonna, David Bowie und Rod Stewart.

Der Falkplatz als Teil des Grünzugsystems

Der Falkplatz ist nicht nur ein Ort für Sport und Veranstaltungen, sondern bildet auch zusammen mit dem angrenzenden Mauerpark eine durchgängige Grünanlage. Der Abenteuerspielplatz am Falkplatz bietet Kindern die Möglichkeit, in einer urbanen Umgebung zu spielen und die Natur zu erkunden. Über den Falkplatz gelangt man entlang der Sonnenburger Straße über die umgangssprachlich „Lügenbrücke“ genannte Brücke, die einst Schönfließer Brücke hieß, zum Arminplatz. Die Brücke erhielt ihren volkstümlichen Namen durch eine Legende, nach der die Brücke einstürzen würde, wenn man auf ihr zu viel lügt – eine mahnende Anekdote, die Eltern ihren Kindern erzählten.

Helmholtzplatz – Ein historischer Treffpunkt im Wandel

Der Helmholtzplatz, benannt nach dem berühmten Physiker und Mediziner Hermann von Helmholtz, ist ein zentraler Ort im Prenzlauer Berg, der eine reiche Geschichte aufweist. Ursprünglich war der Platz Standort einer Ziegelei, die im Zuge der Gründerzeit um 1872 gegründet wurde, um die hohe Nachfrage nach Baumaterial zu decken. Als die Bebauung des Viertels fortschritt, wurde die Ziegelei überflüssig, und 1885 wurde unter der Leitung von Generalfeldmarschall Moltke der Schornstein gesprengt. Die letzten Häuser wurden um den alten Ringofen errichtet, der erst nach einigen Protesten zugeschüttet wurde. 1898 entstand eine gärtnerische Schmuckanlage mit Blumenrabatten und kleinen Spielplätzen auf dem erhöhten Platz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Neugestaltung des Helmholtzplatzes notwendig, und man wählte ein parkähnliches Design mit einem neuen Spielplatz, einer großen Liegewiese und Sitzgelegenheiten. Später kam ein Verkehrserziehungsgarten hinzu. Der Platz war einst von drei Kinos umgeben – den „Helmholtz Lichtspielen“ in der Raumerstraße, einem Kino in der Greifenhagener Straße und der „Libelle“ in der Pappelallee.

Mit der politischen Wende wurden die umliegenden Häuser besetzt, und der Platz wurde zum Zentrum des Widerstands gegen Veränderungen im Kiez. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts begann die Neugestaltung des Platzes, der sich nun in drei Bereiche gliedert: eine Sport- und Spielfläche, eine Parkfläche und einen großen Platz. Der Helmholtzplatz beherbergt heute ein Nachbarschaftshaus, und alljährlich findet das „Lehmwörkeln“ statt, ein Fest, das an die Ziegeleigeschichte des Platzes erinnert.

Kollwitzplatz – Künstlerisches Erbe und gesellschaftlicher Wandel

Der Kollwitzplatz ist ein weiterer bedeutender Ort im Prenzlauer Berg und trägt das Erbe von Käthe Kollwitz, einer humanistischen Grafikerin und Bildhauerin. Die zentrale Plastik auf dem Platz, eine Mutter, die schützend ihre Hände um ihre Kinder legt, wurde von Fritz Diederich aus Kalkstein gehauen und ist stark von Käthe Kollwitz‘ Werk inspiriert. Ursprünglich hieß der Platz Wörther Platz, benannt nach einem Ort im Elsaß/Lothringen, und entstand um 1885 im gründerzeitlichen Stil.

Der Kollwitzplatz überstand den Krieg weitgehend unbeschadet und wurde nach Entwürfen des Gartenarchitekten Linger neu gestaltet. In den 1980er Jahren zogen viele Künstler in die architektonisch ansprechenden Häuser und nutzten sie als Ateliers. Das Viertel wurde zum Treffpunkt der Kunstszene und entwickelte sich weiter, als nach dem Mauerfall die autonome Republik „Utopia“ gegründet wurde.

Im Laufe der Zeit veränderte sich die Szene am Kollwitzplatz jedoch. Aus der Hausbesetzerszene wurden ökobewusste Familiengründer, und es entstand ein eigener Ökowochenmarkt. Sanierungswellen führten zu höheren Mieten und Verdrängung der Alteingesessenen. Heute ist der Kollwitzplatz eine Mischung aus schickem Ambiente und touristischem Hotspot, bekannt für seine Kunst, Kulinarik und die beliebten Straßencafés.

Trotz der Veränderungen gibt es noch immer Orte, die an die ursprüngliche Subkultur des Kiez erinnern, wie das Kollektivhaus in der Kastanienallee 77 mit dem Kino „Lichtblick“ und das alternative Wohnprojekt in der Ka86. Der Kollwitzplatz und seine Umgebung bleiben ein lebendiges Zeugnis der ständigen Evolution Berlins und seiner Viertel.

Arminplatz: Kulturelles Erbe und sozialer Treffpunkt

Im Herzen des Prenzlauer Bergs gelegen, ist der Arminplatz nicht nur eine grüne Oase, sondern auch ein Ort mit historischer und kultureller Bedeutung. Er ist nach dem Dichter und Liedsammler Achim von Arnim benannt, der für sein Werk „Des Knaben Wunderhorn“ bekannt ist. Die Skulptur auf dem Platz, welche die Eheleute Achim und Bettina von Arnim zeigt, stammt von dem Bildhauer Michael Klein und wurde 1997 nach jahrelangem Warten aufgrund fehlender finanzieller Mittel aufgestellt. Das Kunstwerk, das durch das Engagement der Anwohner ermöglicht wurde, basiert auf einem Gipsmodell, das bereits über zehn Jahre zuvor entstanden war.

Entwicklung und heutige Gestaltung

Der Arminplatz wurde um die Jahrhundertwende angelegt, um den damals auf engstem Raum lebenden Berliner Arbeiterfamilien eine Erholungsfläche zu bieten. Ursprünglich als Stadtpark konzipiert, bot der Platz Rasenflächen, Blumenrabatten, einen Rosengarten sowie Wege zum Spazierengehen und Bänke zum Ausruhen. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Platz zeitweilig dem Gemüseanbau, um die Not der Bevölkerung zu lindern. In den 1950er Jahren wurde er zu seiner ursprünglichen Funktion als Erholungsraum zurückgeführt und in den 1990er Jahren nach historischem Vorbild restauriert, sodass die Anwohner ihn wieder als grünen Treffpunkt nutzen können.

Senefelder Platz: Ein Denkmal für den Erfinder der Lithographie

Der Senefelder Platz, benannt nach dem Erfinder der Lithographie Alois Senefelder, befindet sich auf dem Gebiet des ehemaligen Pfefferbergs. Der Platz beherbergt eines der wenigen alten Denkmäler im Prenzlauer Berg. Geschaffen von Rudolf Pohle, ehrt das Marmorbildwerk den kulturellen Beitrag Senefelders zur Drucktechnik. Die Putten am Sockel der Statue tragen Senefelders Namen in Spiegelschrift, eine Anspielung auf den Steindruckprozess.

Gegenwärtige Nutzung und historisches Ambiente

Heute ist der Senefelder Platz nicht nur ein historischer Punkt, sondern auch ein lebendiger Teil des Stadtviertels. Im Eckhaus an der Saarbrücker Straße finden Besucher eine der letzten echten Berliner Kneipen, die im Kellergeschoss untergebracht ist und das kulturelle Flair der Gegend bewahrt. Der Platz selbst dient den Anwohnern als Treffpunkt und Erholungsort, wobei die historische Bedeutung stets präsent bleibt und zum Verweilen und Nachdenken über die Vergangenheit einlädt.