Rakatak Festival: Ein Trommelfest der besonderen Art

Das Rakatak Festival, ein pulsierendes Trommelfest in der Schönholzer Heide, ist ein jährliches Event, das die Vielfalt und Lebensfreude der Perkussionsmusik feiert. Es ist eine Veranstaltung, die Menschen aller Altersgruppen und Kulturen zusammenbringt, um ihre Liebe zur Musik und zum gemeinsamen Rhythmus zu teilen. Hier ist ein detaillierter Blick auf dieses einzigartige Festival.

Ursprung und Bedeutung des Rakatak

Das Wort „Rakatak“ bezeichnet ursprünglich eine Form von rasselartigen Perkussionsinstrumenten. Es gibt zwei Haupttypen: die afrikanische Maracas, ein offenes, geschlitztes Bambusrohr mit einem beweglichen Klöppel, und die Kürbisrassel, die aus auf einer Astgabel aufgezogenen Kürbisscheiben besteht, die beim Schütteln ihren charakteristischen Klang erzeugen. Diese Instrumente stehen symbolisch für das Herzstück des Festivals – die Freude am gemeinsamen Musizieren und am Rhythmus.

Die Entstehung des Rakatak-Festivals

Das Rakatak-Festival begann als ein bescheidenes Schulprojekt des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Pankow. Der Zauber des brasilianischen Sambas wurde in die Region gebracht, und die Gründung der Sambagruppe Rakatak unter der Leitung von Andreas Bunckenburg und Gabriele Kostas, einer professionellen Perkussionistin, legte den Grundstein für das kommende Trommelfest. Ursprünglich in einem Kinderwagen mit kleinen brasilianischen Instrumenten musizierend, fand die Gruppe ihren Rhythmus und ihren Namen nach der traditionellen brasilianischen Rassel.

Ein Festival für alle Sinne

Jedes Jahr am letzten Sonntag vor den Sommerferien verwandelt sich die Schönholzer Heide in ein Meer aus Klängen und Farben. Das Rakatak-Festival bietet eine Fülle an musikalischen Genres wie Samba, Reggae, Groove, Ska, Irish Folk, Ethno Pop, Funk und HipHop. Die Besonderheit: Alles findet unplugged statt. Die Bühnen werden nur mit der Kraft und Energie der Musiker und ihrer Instrumente bespielt.

Workshops und Trommelbau

Das Rakatak-Festival ist nicht nur ein Ort zum Zuhören und Staunen, sondern auch zum Mitmachen. In zahlreichen Workshops können Besucherinnen und Besucher sich im Umgang mit den verschiedensten Instrumenten versuchen. Darüber hinaus gibt es für handwerklich Begabte die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Trommelbau zu testen und eigene Instrumente zu kreieren.

Ein Festival mit Geschichte und Wachstum

Vom kleinen Beginn im Bürgerpark Pankow hat sich das Rakatak-Festival schnell vergrößert. Nur zwei Jahre nach der ersten Veranstaltung musste es aufgrund des großen Andrangs in die Schönholzer Heide verlegt werden. Seitdem ist es zu einem festen Bestandteil der Berliner Kulturszene geworden und zieht Jahr für Jahr ein internationales Publikum an.

Rakatak Festival: Trommelklänge vereinen Pankow

Das Rakatak Festival ist mehr als nur ein gewöhnliches Musikereignis; es ist ein pulsierendes Herzstück der kulturellen Vielfalt und kreativen Energie im Berliner Bezirk Pankow. Dieses Fest, das sich dem Rhythmus verschrieben hat, bringt Trommelbegeisterte aus allen Gesellschaftsschichten zusammen und ist ein Paradebeispiel für interkulturelle Verständigung und gemeinschaftliches Feiern.

Eine Erfolgsgeschichte: Von Workshops zu großen Bühnen

Die Reise des Rakatak Ensembles begann mit der Unterstützung durch Gabriele Kostas. Ihre Förderung ermöglichte nicht nur eine Professionalisierung der Gruppe, sondern auch eine Steigerung ihrer Präsenz. Ein Workshop in Ghana, der Trommel-, Gesang- und Tanzübungen beinhaltete, bereitete das Ensemble auf größere Auftritte vor und führte sie zu renommierten Veranstaltungen wie dem Straßentheaterfestival in Avignon, dem Bremer Sambakarneval und der „Achse des Friedens“ Demo. Ihren Erfolg krönten sie 2002 mit dem Gewinn des Deutschen Folk Förderpreises, ein Zeichen für ihre beeindruckende Entwicklung und Wirkung.

Ein Fest für alle: Inklusion und Diversität im Fokus

Das Rakatak Festival unterscheidet nicht zwischen Laien, Anfängern oder Profis – die einzige Voraussetzung ist die Freude am Trommeln und an „handgemachter Musik“. Die Workshops und Aktivitäten des Festivals spiegeln die kulturelle und soziale Vielfalt Pankows wider. Hier kann jeder kreativ werden, sei es beim Basteln, beim Experimentieren mit Klangkörpern aus alltäglichen Gegenständen oder beim Kennenlernen alternativer Lernprojekte. Die informelle Atmosphäre und die kulturelle Vielfalt machen das Festival zu einem Juwel für die Region.

Das Festival wächst: Neue Highlights und wachsende Besucherzahlen

Im Jahr 2008 erweiterte sich das Trommelfest um zusätzliche Attraktionen und schuf damit die Basis für ein wahres Festivalerlebnis. Zur Eröffnung traten unter anderem Bands wie Lovely Mr. Singing Club und Death on the stairs auf und sorgten für einen gelungenen Abend. Trotz anfänglichen Regens bewies das Konzert von Fayatak, dass Musik und Tanz selbst stürmische Wetterbedingungen in einen unvergesslichen Abend verwandeln können.

Ein Open-Air-Spektakel der besonderen Art

Das Open-Air-Spektakel ist ein buntes, alternatives und sommerliches Ereignis, das Musik, Kunst und Literatur vereint. Sowohl Schulbands als auch etablierte Szene-Bands begeistern das Publikum. Junge Autoren präsentieren im Lauschgift-Lesezelt ihre Werke, während ehrenamtliche Initiativen ihre Projekte an verschiedenen Ständen vorstellen.

Jugendliche im Zentrum: Ehrenamt und Engagement

Das Rakatak Festival wird von jungen, engagierten Ehrenamtlichen in Eigeninitiative organisiert und ist ein Beispiel für aktive Jugendkultur. Durch ihre Arbeit bei der Planung und Durchführung des Festivals, sowohl im technischen als auch im gastronomischen Bereich, sammeln die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen und tragen maßgeblich zum Gelingen des Ereignisses bei.

Fazit: Rakatak verbindet

Das Rakatak-Festival ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Musik Menschen vereinen und kulturelle Grenzen überwinden kann. Mit seinen Wurzeln in einem Schulprojekt hat es sich zu einem multikulturellen Ereignis entwickelt, das neben dem berühmten Karneval der Kulturen einen festen Platz im Berliner Veranstaltungskalender hat. Es zeigt, dass Musik eine universelle Sprache ist und dass Rhythmus im Herzen von Berlin und seinen Bewohnern schlägt.

Das Rakatak Festival ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Musik und Gemeinschaft Menschen zusammenbringen und die kulturelle Landschaft eines Stadtteils bereichern können. Jedes Jahr zieht es mehr Menschen nach Pankow, die sich von den globalen Rhythmen mitreißen lassen und die Vielfalt des Lebens feiern.