Die Ursprünge der heimatkundlichen Sammlung des Panke Museums reichen bis ins Jahr 1963 zurück, als Rudolf Dorrier, der Leiter der Pankower Bibliotheken, damit begann, schriftliche Dokumente, Druckerzeugnisse, Gemälde und Fotografien zu sammeln. Diese Sammlung bildete die Basis für die bewahrte Geschichte Pankows. Die Sammlung fand ihren ersten Standort in einem großen Schrank einer Bibliothek in Pankow und zog 1965 aufgrund von Platzproblemen ins Rathaus Pankow um.
Die Heynstrasse 8 und ihre Bewohner
In den frühen 1970er Jahren wurde die prachtvolle neobarocke Wohnung des Stuhlrohrfabrikanten Fritz Heyn in der Heynstrasse 8 entdeckt. Die Wohnung, mit ihren herrschaftlichen Zimmern, hohen Öfen, einem luxuriösen Badezimmer und einer Küche, die um die Jahrhundertwende eingerichtet wurde, zeugte von vergangenem Wohlstand. Fritz Heyn, ein langjähriges Mitglied der Gemeindevertretung, verstarb 1928, und seine zwei unverheirateten Töchter bewohnten die Wohnung bis 1972.
Rettung und Restaurierung
Mit den Weltfestspielen 1973 plante man, das Organisationskomitee in der Wohnung unterzubringen, jedoch sollte die Wohnung zuvor renoviert werden. Die geplanten Abrissarbeiten, insbesondere der prachtvollen Öfen, wurden gestoppt, als der Denkmalschutz den kulturellen Wert der Wohnung erkannte. Daraufhin wurde mit der aufwendigen Restaurierung begonnen und 1974 bezog das Panke Museum sein neues Domizil.
Einblick in das Leben der Jahrhundertwende
Das Museum gibt Besuchern einen authentischen Eindruck vom Leben um die Jahrhundertwende. Zu sehen gibt es Alltagsgegenstände, Möbelstücke und Dekorationen der damaligen Zeit. Der Alltag der Dienstmädchen, die oft unter beengten und harten Bedingungen lebten, wird ebenso thematisiert. Die Küche und das Bad bieten Einblicke in die Hausarbeit der Zeit, während zwei Räume im Originalzustand der Familie Heyn erhalten sind, inklusive Möbeln, Öfen und Tapeten.
Ausstellungen und Sammlungen im Panke Museum
Ein Ausstellungsraum präsentiert Kleidungsstücke der damaligen Bewohner, während ein anderer Raum eine Auswahl von Utensilien, Bildern und Dokumenten zeigt, die über Jahre hinweg gesammelt wurden. Die Besucher können auch Einblick in die Arbeit der Pankower Chronik erhalten, die schriftliches Material und alte Postkarten mit Ansichten des Bezirks beinhaltet. Ölbilder zeigen zudem die nicht mehr existierenden Gebäude Orangerie und Schloss in Berlin Buch.
Besuch im Hofgarten
Ein Besuch im Hofgarten des Museums ist besonders in den wärmeren Monaten empfehlenswert, da dieser zum Verweilen einlädt und die historische Atmosphäre des Museums unterstreicht.
Besucherinformationen
Das Panke Museum ist ein lohnenswertes Ziel für Schulklassen und alle, die sich für die Geschichte Pankows interessieren. Das Museum Pankow befindet sich in der Heynstrasse 8, 13187 Berlin. Telefonisch erreichbar ist das Museum unter der Nummer 030/481 4047. Öffnungszeiten sind dienstags und donnerstags von 10:00 bis 18:00 Uhr sowie samstags und sonntags bis 18:00 Uhr. An Feiertagen ist das Panke Museum geschlossen. Der Eintritt ist (Stand Januar 2024) frei.